Franchise

Was heißt eigentlich Franchise?

Franchising ist ein auf Partnerschaft basierendes Vertriebssystem mit dem Ziel der Verkaufsförderung. Dabei gewährt ein Unternehmen, welches als sog. Franchise-Geber auftritt, einem oder mehreren Partnern, den sog. Franchise-Nehmern, das Recht, mit den Produkten oder Dienstleistungen des Franchise-Gebers unter dessen Namen ein Geschäft zu betreiben, welches oftmals eine bestimmte Region mit den Produkten oder Dienstleistungen des Franchise-Gebers versorgen soll. Der Franchise-Geber unterstützt in der Regel den Franchise-Nehmer in technischer und betriebswirtschaftlicher Hinsicht (z.B. Werbung, Ladengestaltung), gewährt ihm die Benutzung seiner bekannten Marke und/oder anderer geschützter gewerblicher Schutzrechte und vermittelt ihm das notwendige Know-how für den Vertrieb (z.B. Schulungen, Informationsmaterial).

Diese Gesamtleistung des Franchise-Gebers wird auch als sog. Franchise-Paket bezeichnet. Als Gegenleistung dafür hat der Franchise-Nehmer an den Franchise-Geber in aller Regel eine Eintrittsgebühr sowie laufende Lizenzgebühren zu entrichten. Der Franchise-Nehmer ist grundsätzlich ein rechtlich selbstständiger und eigenverantwortlicher Unternehmer, der auch das wirtschaftliche Risiko seiner Unternehmung trägt. Er entscheidet darüber, ob und wie viele Arbeitnehmer er für sein Geschäft einstellt und wie er seine Arbeitszeit einteilt. Der Franchise-Geber kann grundsätzlich auch keine rechtsverbindlichen Weisungen und Vorgaben zur Durchführung bzw. Organisation des Franchise-Betriebs an den Franchise-Nehmer erteilen, jedoch hat dieser im Rahmen seiner vertraglichen Kooperationspflichten die Vorgaben im sog. Franchise- oder Betriebshandbuch zu beachten, welches er vom Franchise-Geber nach Vertragsschluss erhält. Darin können u.a. Regelungen enthalten sein, die sich auf die Corporate Identity, das Marketingkonzept, den täglichen Geschäftsbetrieb oder Finanzfragen beziehen. Das Franchise-System zielt folglich darauf ab, die Vorteile eines direkten Vertriebsweges (z.B. einheitlicher Auftritt der Marke, Marktnähe durch das Geschäft des Franchise-Nehmers) mit den Vorteilen eines indirekten Vertriebsweges (z.B. hohes persönliches Engagement der wirtschaftlich selbständigen Franchise-Nehmer) zu verbinden. Dadurch kann eine erfolgreich etablierte Geschäftsidee mehreren Partnern zur Verfügung gestellt und am Markt multipliziert werden.

Andreas Schilling

Blogger, Interims Manager, CSMO, CMO, Marketingprofi Digitalisierung, Funnel, Leadgeneration

Recent Posts

Chance: Bürgergeld für UkrainerInnen in Görlitz

Das Bürgergeld ist eine staatliche Sozialleistung in Deutschland, die darauf abzielt, Menschen in finanziell schwierigen…

1 Woche ago

E-Rechnung: Tipps zur E-Rechnungspflicht

Seit Januar 2025 tritt die erste Phase der E-Rechnungspflicht in Deutschland in Kraft. Diese betrifft…

1 Woche ago

Wirtschafts-Identifikationsnummer – Was ist das?

Die Wirtschafts-Identifikationsnummer (W-IdNr.) ist eine neue, eindeutige Kennziffer, die seit November 2024 vom Bundeszentralamt für…

1 Woche ago

Erfolgreiche Websites mit einem Homepage-Baukasten erstellen

Im digitalen Zeitalter, in dem die virtuelle Präsenz oftmals die Visitenkarte eines Unternehmens darstellt, ist…

3 Monaten ago

Geblitzt mit dem Lkw: Mit diesen Konsequenzen ist zu rechnen

Wer mit dem Lkw unterwegs ist, muss wie mit dem Pkw auch mit einem Bußgeld…

3 Monaten ago

Unternehmenskarte: Wozu wird sie gebraucht und welche Vorteile bietet sie

In Verbindung mit der Dokumentation von Lenk- und Ruhezeiten durch digitale Tachografen kommen verschiedene Ausführungen…

3 Monaten ago