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In der Politik - aber auch an Biertischen - wird Unternehmern gerne vorgehalten, es sei unmoralisch, Mitarbeiter zu entlassen, um Gewinne zu erhalten. Diese angeblichen Wirtschaftsexperten kennen das Insolvenzrecht nicht. Es gibt keine Regelung, wonach ein Unternehmer gerettet wird, weil er viele Arbeitsplätze geschaffen und erhalten hat. Es ist eine interessante Frage, wie viele der von Existenzgründern geschaffenen Arbeitsplätze letztendlich vom Unternehmer und seinen Angehörigen durch Verlust ihres Privatvermögens bezahlt werden.
Durch rechtzeitige Entlassungen retten Unternehmer nicht nur ihren Betrieb, sondern auch die Arbeitsplätze der verbleibenden Mitarbeiter. Wer rechtzeitig entlässt, hat auch noch das Geld für eventuelle Abfindungen. Wem Abfindungen zu teuer sind, dem bleiben unnötige Personalkosten und das Pleiterisiko erhalten. Die Erfahrungen zeigen: Je früher bei sich abzeichnenden Problemen der Personalabbau beginnt, desto erfolgreicher sind die Unternehmer.
Wenn ein Unternehmer scheitert, weil er zu viele Mitarbeiter beschäftigt hat, spielt es keine Rolle,
Erfolgstipp: Stets mehr Arbeit als Köpfe und nur die Anzahl an Mitarbeitern, zu deren Führung der Unternehmer in der Lage ist.
Von vielen Unternehmern werden Forderungsausfälle als Schicksal angesehen, dem man nicht entrinnen kann. Es wird übersehen: Zum Zusammenbruch führende Forderungsausfälle beruhen stets auf den gleichen unternehmerischen Fehlentscheidungen:
Selbstverständlich ist kein Unternehmer vor Forderungsausfällen sicher, da nicht alle Geschäfte gegen Barzahlung oder mit Bankgarantie abgewickelt werden können. Allerdings liegt es wesentlich in der Hand des Unternehmers, in welchem Umfang er vom Schicksalsschlag des Forderungsausfalls getroffen wird. Ein Kreditversicherer wirbt damit: Es ist zehnmal einfacher, Umsatz zu machen, als sein Geld zu erhalten. Wer den Wahrheitsgehalt dieser Werbeaussage ernst nimmt, dürfte ein wesentlich geringeres Risiko an Forderungsausfällen haben. Unternehmen mit wenigen Forderungsausfällen beschäftigen sich bei der Auftragsannahme intensiv mit der Bonität des Kunden. Sie verzichten lieber auf einen Auftrag, als das Risiko eines Forderungsausfalles einzugehen. Krisenunternehmen sind in diesem Punkt wesentlich unkritischer. Jeden Auftrag betrachten sie als Strohhalm, der sie noch retten kann und sie übersehen dabei, dass jeder Forderungsausfall sie der Pleite näher bringt.
Erfolgstipp: Der beste Auftrag ist der schlechte Auftrag, den man nicht annimmt.
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