Das Schreiben eines Businessplans ist ausnahmslos für alle Kandidaten eine große Hürde. Dies liegt daran, dass man weder in der Schule noch im Beruf gelernt hat, eine Firma bzw. ein Geschäftsmodell inhaltlich und zahlentechnisch in Worte zu fassen. Zudem hören sich viele Finanz-Begriffe im Businessplan ziemlich fremd an für denjenigen, der bisher neben der eigenen Haushaltskasse nur seine Privatausgaben planen musste. Nach meiner Erfahrung fehlt oft der emotionale und inhaltliche Bezug zu den Begriffswelten im Businessplan. Das macht es dann beliebig schwer, einen für Banken, Fördermittel oder die Schule akzeptablen Businessplan zu erstellen.
Aus der Erfahrung von mehr als 20.000 erstellten Businessplänen auf meinen Portal businessplan-experte.de werden Businesspläne im Wesentlichen aus vier unterschiedlichen Gründen erstellt. Dazu passend habe ich vier Typenmodelle definiert. Und manchmal ist eben auch eine Businessplan-Software schlichtweg überfordert, da nicht jeder Typ abgebildet werden kann. Dennoch ergibt sich für jeden Aspiranten je nach Typ ein logisches Vorgehensmodell, um effizient zum passenden Businessplan zu kommen. Passend zum Businessplan-Typenmodell gebe ich dann meine Empfehlungen, wie Sie am schnellsten zum Ziel kommen.
Prinzipiell gilt, dass das Internet prinzipiell eine nahezu unbegrenzte Palette an GRATIS und kostenpflichtigen Businessplan-Vorlagen bzw. Businessplan-Mustern anbietet, um die Arbeit am Geschäftskonzept zu erleichtern. Von Excel-Sheets über Word Dokumente und fertige Businesspläne bis hin zu detaillierten Anleitungen und Beispielrechnungen ist nahezu alles verfügbar. Die meisten Businessplan-Vorlagen sind aber schlichte PDF-Formulare, kostenlose Businessplan-Muster zum Umschreiben oder Excel-Dateien zum Ausfüllen und für den anschießenden Ausdruck. Darüber hinaus gibt es einige wenige (zertifizierte) Businessplan-Software im Internet. Die Erstellung des Businessplans ist mit Businessplan-Software relativ sicher und zeitsparend. Im einfachen Fragen-Modus führt die Businessplan-Software durch einen Katalog von Multiple-Choice-Fragen in Kombination zu Feldern mit Ausfüllfunktion. Die mit Abstand teuerste, aber wohl auch sicherste Variante an einen tauglichen Businessplan zu gelangen, ist der Gang zum Unternehmensberater.
Tatsächlich werden 2% der Businesspläne für die Klassenarbeit oder das Studium erstellt. Dass der Ersteller neben vielleicht ausgeprägten theoretischen Kenntnissen keinerlei berufliche Erfahrung mit dem gewählten Geschäftsmodell/ Branche hat merkt man sofort. Dennoch wird dieser Typ mit „leeren Businessplan-Vorlagen“ keine Freude haben. Ebenso ist es unwahrscheinlich, dass Geld in gute kostenpflichtige Vorlagen investiert wird.
Meine Empfehlung ist, sich einen fertigen Businessplan zu besorgen (bspw. bei Startup Wettbewerben, VCs, etc.) und diesen umzuschreiben. Alternativ kann eine Businessplan-Software genutzt werden, die einen standardisierten Businessplan erstellt, der dann aber noch „akademisch“ anzupassen ist.
Das betrifft 40% der Fälle, was man an den sehr konkreten Ausführungen im Textteil und den durchaus realistischen Zahlen im Finanzteil sieht. Denn hier liegen oft konkrete Zahlen vom Steuerberater vor und die Businessplan-Begrifflichkeiten sind bereits bekannt. Auch kennt man als Unternehmer seine Wettbewerber und Preisgestaltung. Aber mit der Darstellung der Geschäftsidee tun sich eben 80% der Kandidaten doch schwer, wie meine Beratungserfahrung zeigt. In jedem Fall erwartet der Empfänger des Businessplans (Bank, Förderstelle) einen qualitativ hochwertigen Businessplan. Die Zeit ist also knapp und es gilt keine Fehler zu machen.
Wenn man keine 100% Erfahrung mit Businessplänen hat, ist meine Empfehlung immer „Outsourcen“ und einen Beraterprofi die Arbeit erledigen lassen. Das würde jeder Unternehmer bei fehlenden Kenntnissen auch so machen. Dies gilt bei Businessplänen vor allen Dingen deshalb, weil der Businessplan eben wichtig für bspw. einen existentiellen Kredit oder Fördermittel ist und keine Fehler passieren dürfen. Denn freiwillig schreibt kein Unternehmer einen Businessplan. Der Beraterprofi braucht natürlich auch belastbare Daten, Fakten und Zahlen. Wer sich daher Geld sparen will, erstellt im Vorfeld einen standardisierten Businessplan mit Businessplan-Software und geht mit diesem Businessplan dann zum Berater. ACHTUNG: es gibt hier vom Staat geförderte „Businessplan Workshops (150€)“ und bis zu 75% Zuschuss zu Beratungskosten (1.500€).
In diese Kategorie fallen nach meiner Erfahrung 35% der erstellten Businesspläne. Das Zahlengerüst ist sehr theoretisch und damit leider oftmals grundlegend falsch, was sich an zu hohen Umsätzen, fehlenden Mitarbeitern oder falsch geplanten Kosten zeigt. Auch sind bspw. die geplanten Marketingmaßnahmen sehr klassisch und kosten Geld ohne Wirkung zu bringen. Vieles davon weiß man eben erst, wenn man die Erfahrung als Unternehmer hat. Da der Kredit in 60% der Fälle im Zusammenhang mit Fördermitteln der Arbeitsagentur benötigt, überlagern sich hier die beiden Typen 3 und 4.
Als Gründer hat man keine Erfahrung mit Businessplänen, das weiß auch der Kreditgeber/ Förderstelle und daher kommt es eher auf das Design und auf ein einigermaßen passendes Zahlenwerk ohne grobe Fehler an. Daher helfen leere Vorlagen eher weniger, sondern erheblich entspannter ist es, in standardisierten Businessplänen über eine Businessplan-Software zu arbeiten und diesen im zweiten Schritt zu individualisieren oder man ergattert zufällig einen fertigen Businessplan in der gewünschten Branche.
23% brauchen den Businessplan für Fördermittel der Arbeitsagentur. Da es sich bei dem Personenkreis auch um Existenzgründer handelt, ist der Businessplan prinzipiell mit ähnlichen Fehlern behaftet wie bei Typ 3, aber die Weiterbildungsmaßnahmen, Assesment-Center, Existenzgründerkurse und andere Hilfestellungen der Arbeitsagentur zeigen eine positive Auswirkung auf die Qualität in den letzten beiden Jahren.
Wenn man von der Arbeitsagentur ein Businessplan-Seminar bezahlt bekommt, sollte man dringend hingehen, denn unter Anleitung eines Coaches entsteht dann ein perfekter Businessplan, den die Arbeitsagentur auch akzeptiert. Gibt es von der Arbeitsagentur keine Hilfe, dann empfehle ich einen standardisierten Businessplan mit einer Businessplan-Software zu erstellen und individuell anzupassen.
Sie haben sich nicht wiedergefunden im meinen 4 Typen? Kein Problem, natürlich könnte man jetzt noch weitere Businessplan-Typen unterscheiden und noch engmaschiger segmentieren. Aber Businesspläne für komplexe Finanzierungen, Venture Capital und technologieorientierte Gründungen werden aus meiner Erfahrung immer individuell und oft auch mit Vorlagen der Kreditgeber umgesetzt. Bei diesen weniger als 1% der Fälle helfen dann Businessplan-Software & Co. nicht wirklich weiter.
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