Die Private Krankenversicherung (PKV) ist für Selbständige, Existenzgründer und Startups eine wichtige Thematik. Egal, ob Sie als Freiberuflicher, Gewerbetreibender oder Handwerker in die Selbstständigkeit starten - die Wahl der Krankenversicherung gehört zu den Prio 1 Entscheidungen. Viele Artikel zur Privaten Krankenversicherung (PKV) beziehen sich leider oft auf Festangestellte, die aber die Beitragsbemessungsgrenze überschreiten müssen, um sich privat krankenzuversichern. Das ist für Unternehmer nicht relevant, denn der kommt, sofern er den Gesundheitstest übersteht, immer in die Private Krankenversicherung (PKV). Insofern hier relvante Informationen für UnternehmerInnen, die in die Private Krankenversicherung (PKV) wechseln wollen oder wieder raus wollen.
Ein wesentlicher Anreiz für die Private Krankenversicherung (PKV) sind die Kosten und Leistungen. Denn im Gegensatz zur GKV wird der Beitrag in der PKV nach dem Risiko des Selbständigen bei Abschluss des Versicherungsvertrags berechnet und kann realisterweise zwischen 200€ -600€ Monatsbeitrag liegen und das unabhängig vom Gewinn. Und natürlich kann man nahezu alle Leistungen auswählen.
Die Vorteile der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ergeben sich aus den Nachteilen der privaten Krankenversicherung (PKV) und umgekehrt.
Naja, hier gilt einfach die Kosten Regel - kann und will ich mir die PKV leisten, spare ich vielleicht sogar Geld. Wichtige Einflussfaktoren auf die Kosten sind
Das kann man in einem Rechenbespiel durchrechnen und seine Entscheidung treffen. Der Beitrag für freiwillig gesetzlich Versicherte setzt sich aus Krankenversicherung und Pflegeversicherung zusammen. Der Gesetzgeber hat dafür jeweils Beitragssätze festgelegt, die für alle gesetzlichen Krankenkassen verbindlich sind. Als Nachweis dient der Einkommensteuerbescheid.
Quelle Bild: https://www.lohn-info.de/beitragsbemessungsgrenzen.html
Zu den Einnahmen zählen Einkünfte aus Vermietungen und Verpachtungen, Kapitalerträge, der Gründungszuschuss für Existenzgründer, jedoch nicht die 300-Euro-Pauschale für die soziale Sicherung! Bei einem plötzlichen Gewinneinbruch von mehr als 25 Prozent zum letzten Einkommensteuerbescheid können Selbstständige den Beitrag zur Krankenversicherung und Pflegeversicherung unter Vorbehalt reduzieren lassen.
Quelle: https://www.aok.de/pk/plus/inhalt/freiwillige-versicherung-bei-der-aok-8/
Bei den Vergleichen landen regelmässig Debeka, DKV, Allianz, Axa, Signal, Provenzial, Concordia, FAMK, Vigo auf den ersten Plätzen bei den Bruttoeinnahmen, was ein Kriterium für die Attraktivität sein kann aber nicht muss. Studien zur fairheit der PKVs zeigt das Ranking Alte Oldenburger, Deutscher Ring, Provenzial, DEVK, LVM, Hallesche, Mecklenburgische, Signal, INTER, uniVersa, Hansemerkur, ARAg, Concordia, Allianz, R+V, Debeka.
Seit Jahren flattern vielen der 8,7 Millionen Kunden der PKVpünktlich im Oktober/ November eines Jahres Beitragserhöhungen bis zu 200€/ Monat ins Haus. Dann beginnt in der Regel die hektische Suche nach Massnahmen, um dagegen vorzugehen. Prinzipiell gilt:
Viele Erhöhungen, die unvollständig begründet sind, sind schon aus formalen Gründen unwirksam. Darauf haben sich spezialisierte Anwälte gestürzt, googeln Sie einfach mal danach. Die Beitragserhöhungen schwanken übrigens jährlich zwischen 4,01% (2000) bis zu 7,27% (2010). Aber es gibt auch Jahre in denen es minimal, also unter 0,5% sind. Es kommt halt auf den Tarif und den Einzelfall an.
Dank §204 VVG können Sie aber bei einem PKV-Tarifwechsel innerhalb Ihrer Versicherung der PKV-Beitragserhöhung entkommen. Hier gilt es unbedingt die Fristen einzuhalten und die Versicherung entsprechend anzuschreiben. Wer sich nicht selber drum kümmern möchte, kann einen Makler/ Berater einschalten die ein Fixum oder Provison von bis zu 6 der eingesparten Monatsbeiträgen nehmen. Wenn dann im nächsten Jahr wieder eine Erhöhung kommt, haben Sie aber wieder dasselbe Problem. Hier ein paar Links zum Thema:
Kinder und Ehepartner ohne eigenen Job müssen in der privaten Krankenversicherung (PKV) zusätzlich versichert werden. Da können schnell bis zu 1.500€/ Monat zusammenkommen, denn Sie müssen für jede Person einen eigenen Versicherungsbeitrag zahlen. In bestimmten Fällen lassen sich Kinder aber auch kostenfrei familienversichern. Lassen Sie sich hier in jedem Fall vom Makler beraten.
Die Krankentagegeldversicherung ist zwar optional, aber für Selbstständige eine 100% wichtige Ergänzung. Denn nur mit der Krankentagegeldversicherung fliesst im Falle einer Erkrankung oder eines Unfalls Geld auf das Konto des Selbstständigen. Achten Sie hier genau auf den vereinbarten Tagessatz, da sich der Tagessatz auf dem Niveau des monatlichen Gewinns bewegen muss. Die Angemessenheit wird bei Antragstellung geprüft.
Die Zahlung des Tagessatz kann ab dem 22. Tag oder auch später bspw. ab dem 43. Krankheitstag erfolgen - das liegt ganz bei Ihnen. Gezahlt wird dann in der Regel unbegrenzt. Aber natürlich prüft die Versicherung bei längerem Bezug, ob eine Arbeitsunfähigkeit / Berufsunfähigkeit vorliegt, welche dann eine Beendigung der Leistung Krankentagegeld zur Folge hat.
Generell müssen Versicherte spätestens drei Monate vor Ablauf des Versicherungsjahres oder bei Beitragserhöhung kündigen. Wenn Sie von PKV zu PKV wechseln sollten sie klären, in welchem Umfang Ihre Altersrückstellungen mitgenommen werden können und ein Angebot der neuen PKV haben. Wenn Sie von der PKV in die freiwillig gesetzliche GKV wollen ist das problemlos möglich wenn folgendes gilt:
Natürlich überlegen viele kurz vor 55, wie Sie den Weg in die GKV schaffen oder auch eben kurz vor der Rente oder wenn die Beitragserhöhung kommt. Selbst der Bezug von Arbeitslosengeld I (ALG I) führt übrigens nicht in die GKV, wenn Sie über 55 Jahre sind. Wenn Sie unter 55 Jahre werden Sie automatisch gesetzlich krankenversichert. Auf Wunsch können Sie privat versichert bleiben kann, wenn Sie fünf Jahre vor der Arbeitslosigkeit bereits privat krankenversichert waren. Die Agentur für Arbeit zahlt dann einen Zuschuss zu den Beiträgen. Wir empfehlen insofern die Beratung durch einen Profi.
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