Leadkauf oder Kauf von Datensätzen zur Neukundenakquisition wird immer beliebter. „Neukunden kann man kaufen“, mit diesem Slogan werben diverse Anbieter für Ihre Datensätze. Aber lohnt es sich Leadkauf aus Unternehmersicht wirklich? Was sind die Erfolgsparameter?
Eine betriebswirtschaftliche und vertriebliche Betrachtung kann hier Klarheit schaffen. Der Leadkauf wurde bereits Mitte der 90er Jahre im Marktsegment private Krankenversicherungen populär. Heute können Leads in nahezu allen Finanz- und Versicherungssparten erworben werden. Auch in der IT – und Callcenter - Branche werden Anfragen von Kunden für SW Investitionen seit einigen Jahren rege gehandelt. Dieser Markt für Versicherungs - Produktanfragen kann als entwickelt bezeichnet werden. Der Markt für hochwertige Dienstleistungsanfragen (Steuerberatung, Unternehmensberatung etc.) ist trotz der Vorreiterrolle von blau.de und myhammer (auf der fokussiert Handwerkeranfragen gehandelt werden), noch vergleichsweise unterentwickelt. Keyna beschäftigt sich bereits seit Ende 2009 mit dem Thema Leadkauf, Beratungsdatensätze, sowie Kredit- und Versicherungsanfragen und stellte dabei wesentliche Unterschiede fest.
Dies macht den Leadkauf Markt aus der Sichtweise der Datensatzhändler im Vergleich zum Versicherungs- oder Kreditmarkt unattraktiv, was auch die geringe Anzahl (4-5) der professionellen Leadkauf Anbieter in diesem Marktsegment erklärt. Ist man sich als Berater dieser Voraussetzungen bewusst und stellt sich entsprechend auf, kann auch ein Berater mit gekauften Leads durchaus erfolgreich sein.
Oft hört man von Beratern, dass Sie keine Leads brauchen, da Sie über „Empfehlungen“ leben, oder sich über die Jahre ein Netzwerk vor Ort aufgebaut haben. Dieser Beratertypus wird mit Leadkauf und Datensätzen keinen Erfolg haben, da sich die Vertriebs- und Argumentations-Strategie von der im Empfehlungsgeschäft signifikant unterscheidet. Und letztlich brauchen Sie diese auch nicht.
Für alle Berater, die auf Neukundengeschäft setzen (müssen), ist der Leadkauf unserer Meinung nach weiterhin die effizienteste Methode. Hier unterscheiden wir zwei Beratertypen, nämlich den „Einzelkämpfer“ und den „Deligierer“. Letzterer verfügt über Personal und kann dieses gezielt in der Ansprache (Callcenter, Vertrieb), Organisation (Abrechnung, Buchhaltung) und Umsetzung (Beratung) einsetzen, während der Einzelkämpfer alles alleine machen muss. Für beide Typen ist die Frage beim Leadkauf nicht das „ob“ sondern „wie“.
Befragt man Unternehmensberater nach dem wirtschaftlichen Erfolg zum Leadkauf aus erworbenen Datensätzen, erhält man zuweilen diametrale Antworten. Von der „Lizenz zum Gelddrucken“ bis zur „schnellstmöglichen Geldvernichtung“ reichen die Beurteilungen der Unternehmensberater. Erstaunlich ist dabei, dass der Erfolg bzw. Misserfolg von vielen Datensatzkäufern eher gefühlt als gemessen wird.
Lässt sich mit Leadkauf und Datensätzen ein, aus Unternehmensberatersicht wirtschaftlicher Akquisitionsweg darstellen? Welche Voraussetzungen müssen dafür erfüllt sein und welches sind die entscheidenden Variablen, um den Ertrag zu erhöhen? Die folgenden Leadkauf Berechnungen sollen zu diesen Fragen Auskunft geben.
Im ersten Beispiel erwirbt der Beratertyp „Einzelkämpfer“ monatlich 20 Leads zum durchschnittliche Preis von 69,- €/Stück. Das Ziel ist es, ein BAFA Gründercoaching über 4.000 EUR beauftragt zu bekommen.
Selbst wenn nur 15 % der erworbenen Leads zum Abschluss führen, ergibt sich ein Ertrag von knapp 4.000 €. Ob dies für einen Berater auskömmlich ist, mag jeder selbst beurteilen. Fakt ist aber, dass man mit weniger als 10 gekauften Datensätzen im Monat auf keinen grünen Zweig kommt. Da viele Berater aber nur sporadisch und dann auch nur 2-3 Datensätze kaufen, versteht man, warum das Modell oft nicht funktioniert. Der Erfolg liegt in dem Kauf einer Mindestanzahl von Leads!
Wie verändert sich das Modell, respektive der Ertrag, wenn - jeweils ausgehend von dieser Beispielrechnung - an den unterschiedlichen „Stellschrauben“ Veränderungen vorgenommen werden?
D.h. über den Leadpreis oder die Reklamationen lässt sich nur begrenzt der Erfolg steigern. Betrachtet man aber nun die Abschlussquote und erhöht diese um 5% auf 20% zeigt sich folgendes Bild:
Die Steigerung der Abschlussquote „nur“ um 5 Prozentpunkte lässt den Ertrag also um unglaubliche 46 % ansteigen! Die Abschlussquote hat also eine deutlich größere Auswirkung auf den Ertrag, als die zuvor betrachteten Variablen Leadpreis und Reklamationsquote. Damit sollte ein Berater sich immer fragen, wie die Abschlussquote signifikant gesteigert werden kann, um den Leadkauf zu einer richtigen Gelddruckmaschine werden zu lassen
Die mit Abstand größte Ertragssteigerung beim Leadkauf lässt sich aber durch Arbeitsteilung erzielen. Diese setzt natürlich voraus, dass mehrere Personen in der Unternehmensberatung arbeiten und der Einzelkämpfer Berater zum Unternehmer wird. Dann gibt es einen Innendienst, feste und freie Berater und ein kleines Backoffice. Das folgende Beispiel geht von 5 Beratern und einer Innendienstkraft aus. Die monatlichen Fixkosten steigen entsprechend an. Der Unternehmer selbst ist nur noch administrativ, aber nicht mehr beratend tätig. Daneben wird ein Call-Center eingeschaltet, das die gekauften Leads zunächst erhält und für die Berater die Aufgabe der Vorqualifizierung und Terminierung übernimmt. Die Kosten für das Call-Center sind mit 45,- € für jeden erfolgreich vereinbarten und vorqualifizierten Termin anzusetzen. Die Berater erhalten also vorqualifizierte Termine, keine Datensätze und können sich voll auf Beratung konzentrieren, alle anderen Aufgaben werden ihnen abgenommen.
Neben einer Provision von 40% erhalten die Berater ein Fixum von 1.000,- €, das nicht mit Provisionen verrechnet wird. Die Kosten für Leadkauf und das Call-Center trägt vollständig das Unternehmen. Die Aufteilung der einzelnen Arbeitsschritte ist dann wie folgt
Das Investment in Leadkauf und in arbeitsteilige Prozesse hat die Effizienz des Unternehmens dramatisch erhöht. Im Ergebnis hat der Unternehmer im Vergleich zum Einzelkämpfer seinen monatlichen Ertrag von rd. 4.400,- € auf über 20.000,- € gesteigert. Beiden Leadkauf Modellen gemein ist die bewusst vorsichtige Annahme, dass nur aus 15 % der Leads ein Abschluss resultiert. Tatsächlich können erfolgreiche Unternehmensberatungen deutlich bessere Abschlussquoten von bis zu 40 % vorweisen, der Durchschnitt liegt bei rund 20 %.
Auch aus der Sichtweise des Berater Chefs hat sich einiges getan. Auffällig ist, dass selbst ein Berater Freelancer in einer solchen arbeitsteiligen Struktur einen um 30 % höheren Bruttoverdienst nach Hause trägt, als wenn er als Einzelkämpfer unterwegs ist und alle Aufgaben allein erledigen muss.
Dass neben dem notwendigen Eigenkapital auch weitere persönliche Eigenschaften, wie die Fähigkeit ein Team von Beratern zu führen, vorliegen müssen, sei als selbstverständlich angenommen. Auch ist in dem Beispiel 2 nicht die Investition in IT und Software (CRM) berücksichtigt, die das Management eines solchen kleinen Netzwerks bedarf. Und nicht zu vergessen, das die Buchung eines dauerhaften monatlichen Leadkontingents von 100 Datensätzen schwierig ist.
Obwohl die vorliegenden Zahlen eindrucksvoll die Wirtschaftlichkeit von Leadkauf zur Neukundenakquise beweisen, kritisieren nicht wenige Berater Lead-Käufer regelmäßig eine schlechte Datensatzqualität bzw. das „Nichtfunktionieren“ des Lead Modells. Warum ist das so? Nun, zum einen muss der Berater selbst für einen Minimalerfolg eine Reihe von persönlichen Voraussetzungen erfüllen, um mit Leads erfolgreich sein zu können, dazu später mehr.
Prinzipiell bedeutet eine Leadkauf Abschlussquote von 15 %, dass der Berater bei 10 Leads im Schnitt 8,5 mal ein „Nein“ von Interessentenseite hört, das nervt natürlich rein emotional. Dass die verbleibenden 1,5 „Ja“ letztlich ausreichen, um die vorgenannten Gewinne zu erwirtschaften, gerät dabei leicht aus dem Blick. Und weiterhin bedeutet eine Leadkauf Abschlussquote von 15 % in Verbindung mit einer Reklamationsquote von ebenfalls 15 %, dass der Berater bei 7 von 10 Leads weder einen Auftrag generiert, noch über den Weg der Reklamation sein Geld zurück erstattet bekommt. Der nüchtern denkende Kaufmann weiß, dass diese „Leeraufwände“ systemimmanent und bereits eingepreist sind, d.h. bei einer höheren Abschluss- oder Reklamationsquote wäre auch der Leadpreis entsprechend höher. Der eher emotional reagierende Berater ärgert sich stattdessen über die „schlechte Datensatzqualität und sucht andere deutlich teurere Akquisitionswege.
Die wesentlichen, über den Gewinn aus Leadkäufen für Berater entscheidenden Faktoren sind die Unternehmensgröße verbunden mit arbeitsteilig organisierten Prozessen, sowie die Abschlussquote. Die Reklamationsquote oder der Leadpreis spielen dagegen nur eine untergeordnete Rolle.
Jeder Berater wird vermutlich der These zustimmen, dass die Leadkauf Abschlussquote entscheidend davon abhängt, inwieweit es gelingt, beim Interessenten Vertrauen in die fachliche Kompetenz und die Integrität des Beraters zu erzeugen.
Für den typischen Datensatzinteressenten gelten dabei folgende Besonderheiten:
Wenn Sie Ihre eigene Leadkauf Kalkulation eines beliebigen Datensatzmodells berechnen möchten oder sich überlegen ein Geschäftsmodell wie in Beispiel 2 aufzubauen steht Ihnen die KEYNA mit Rat und Tat zur Seite.
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