Laut Definition ist Zins die Gebühr, die dem Gläubiger vom Schuldner für ein bestimmtes vorübergehend überlassenes Kapital zu entrichten ist. Die rechtliche Grundlage für einen solchen Vorgang bilden Verträge oder Gesetze. Grundsätzlich bestimmt sich die Höhe der vereinbarten Zinsen in einer Marktwirtschaft durch Nachfrage und Angebot. Wenn die Zinsen gesetzlich bestimmt sind, so können sie vom Gesetzgeber festgelegt werden.
Einerseits steht das Wort Zins für den so genannten Zinssatz. Dieser ist angegeben in einem Prozentsatz pro Intervall. Meist gilt der Zinssatz pro Jahr. Der Zinsbetrag ist davon zu unterscheiden: Bei diesen Betrag handelt es sich um den Geldbetrag, der sich aus der Höhe des Kapitals zusammen mit dem Zinssatz als Kreditzinsen ergibt. Der Zinseszins wiederum ist die Verzinsung desjenigen Zinses, welches auf das Kapital selbst angewandt wird. In diesem Zusammenhang wird rein mathematisch zwischen der exponentiellen Verzinsung (Zinseszins), der einfachen und der linearen Verzinsung unterschieden. Der Begriff des Nominalzinses ist jener bezahlte Zinssatz, der für einen Kredit vereinbart wurde. Der Realzins wiederum ist derjenige Zinssatz, der sich nach dem Abzug der Inflationsrate ergibt. Es kommt vor, dass der Nominalzins im negativen Bereich liegt. Selbst bei einem positiven Nominalzins kann der Realzins negativ sein. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn der Nominalzins nicht so hoch ist wie die Inflationsrate. Als Effektivzins wird derjenige Zinssatz bezeichnet, der sich aus der Einbeziehung preisbestimmender Faktoren und dem Nominalzins ergibt. Diese preisbestimmenden Faktoren sind beispielsweise Gebühren. Eine Zinsstruktur wiederum ist ein Begriff, der die Abhängigkeit der Dauer einer Geldanlage von einem Zinssatz beschreibt.
Kritik am Zins gibt es seit den Anfängen des Geldsystems. So betrachtete Aristoteles den Zins beispielsweise als widernatürlich. Nach ihm sei der Zins eine Erwerbstätigkeit, bei der der Gewinn aus dem Münzgeld selbst stamme, und nicht aus der Verwendung, für die das Münzgeld eigentlich geschaffen wurde. Das Problem des Zinses wurde mit dem so genannten Josefspfennig bereits im 18. Jahrhundert anschaulich gemacht: Es wurde deutlich, dass ein Kapital, ganz gleich in welcher Höhe, über mehrere Jahrhunderte durch Zinseszins vermehrt in die Unmöglichkeit auswuchert.
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