Existenzgründung

Existenzgründung Wissen – KfW Berater

Eigentlich gibt es nicht den „KfW Berater“. Man muss unterscheiden zwischen Mitarbeitern der KfW Mittelstandsbank, die Auskunft zu den unterschiedlichen Förderprogrammen der KfW (Kredite) geben. Diese kann man als echte KfW Berater bezeichnen und Hälfte gelegentlich auf regionalen Informationsveranstaltungen der KfW oder hat sich am Telefon, wenn man die Kundenhotline der KFW Mittelstandsbank anruft. Und auf der anderen Seite die Masse der freien Unternehmens – und Gründungsberater, die im Rahmen des KfW Förderprogramms für Beratungsleistungen (Gründercoaching Deutschland) als Berater registriert sind. Letztere bezeichnen sich gerne als KfW Berater, akkreditierte KfW Berater und zugelassene KfW Berater und täuschen eigentlich so den Existenzgründer über ihre Verbindung zur KFW Mittelstandsbank. Zusätzlich sollte man als Existenzgründer wissen, dass die Hürde für die Registrierung als KfW Berater für das Gründercoach in Deutschland vergleichsweise niedrig ist. Daher sollte man tunlichst die Registrierung im KfW Förderprogramm nicht als Qualitätszeichen für die Kompetenz eines Beraters sehen. In jedem Fall sollte man sich weitere Zertifikate, den Nachweis der Mitgliedschaft in Verbänden oder beispielsweise das im Markt akzeptierte Gütezeichen „Akkreditierte Unternehmensberatung“ der STRATEGAM Group vorlegen lassen. KfW Berater ist also nicht gleich KfW Berater und es lohnt sich bevor man als Existenzgründer einen Coaching-Vertrag unterschreibt, Referenzen zu überprüfen und das Bauchgefühl letztlich entscheiden zu lassen.

Das von der KfW unter dem Begriff Gründercoaching Deutschland (GCD) aufgelegte Förderprogramm für Beratungskosten ist das attraktivste in ganz Deutschland. Mit mehr als 90 % Zuschüssen schlägt es vergleichbare Programme die auf maximal 50 % kommen. Trotz der hohen Attraktivität nutzen heute lediglich 8 % der Gründer und Anspruchsberechtigten dieses Förderprogramm, was im Wesentlichen an der schlechten Vermarktung liegt.

Die KfW Mittelstandsbank fördert Gründer und Mittelstand durch ein breites Programm an Förderdarlehen. Diese sind stets über eine Hausbank zu beantragen. Existenzgründer haben sie nach Bonitätsstatus unterschiedliche Möglichkeiten Darlehen in Anspruch zu nehmen. Neben den klassischen Bankkrediten und den bekannten alternativen Finanzierungsquellen gibt es mit den KfW Darlehen eine attraktive Möglichkeit öffentlich geförderte KfW Darlehen zu einem konkurrenzlos günstigen Zinssatz zu erhalten. Das Problem bei den KfW Darlehen ist aber, dass durch viele bürokratische Regelungen, unübersichtliche Programme sowie der Unkenntnis und der Sturheit der Hausbank, die Vergabe massiv erschwert wird. Die zwei wohl attraktivsten KfW Darlehen sind:

KfW Darlehen- Mikrodarlehen
Geeignet vor allem für Existenzgründer die bis zu fünf und 25.000 € Kapital zur Finanzierung ihrer Geschäftsidee benötigen. Dies reicht in der Regel bei 50 % der Existenzgründung in Deutschland aus.


KfW Darlehen – StartGeld
Wird vor allem von Existenzgründern im Handwerk oder im produzierenden Gewerbe in Anspruch genommen. Damit lässt sich das Auto, Betriebsausstattung und sonstiges bis zu 50.000€ bequem finanzieren.

Für Finanzierungsvolumen oberhalb von 50.000 € sollte man in jedem Fall zusätzlich zu den KfW Darlehen die Landesbanken-Kredit-Programme mit in Betracht ziehen und den Finanzierungsmix immer durch einen KfW Berater aufstellen lassen. Dazu sollte man wissen, dass die Anforderungen an den Nachweis der Verwendung der Fördermittel je Programm variieren und auch die tilgungsfreien Laufzeiten und Zinsen unterschiedlich sein können. Dabei haben die KfW Darlehen risikogerechte Zinsen, bei denen jeder Existenzgründer nur mit den Risikokosten belastet wird, die er verursacht. Übrigens gelten für Franchisenehmer bei KfW Darlehen besondere Voraussetzungen, die sich im Wesentlichen auf den Franchisevertrag und dort einzuhaltende Standards bezieht.

Andreas Schilling

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