Besonders in wissensintensiven Branchen wie beispielsweise in der Chemie- Industrie oder der Biotechnologie ist die Gründung eines Unternehmens ein sehr komplexer Prozess und ist von der Entwicklung einer ungefähren Geschäftsidee bis hin zu einem erfolgreichen Unternehmen durch diverse Phasen gekennzeichnet. Diese Phasen stellen an die Gründerpersonen hinsichtlich ihrer Lernfähigkeit und Qualifikation besonders hohe Anforderungen. Existenzgründer betreten hier vor allem bezüglich der Finanzierung und der betriebswirtschaftlichen Organisierung komplettes Neuland.
Bekannter Weise hat jedes Unternehmen seine eigene Geschichte und diese beginnt in der Regel mit dessen Gründung. Manchmal hat die Geschichte Parallelen zu modernen Märchen, beispielsweise bei Facebook: Die Internetplattform wurde 2004 von Mark Zuckerberg - ein zwanzigjähriger Informatikstudent - ins Leben gerufen und diente dem Aufbau sozialer Netzwerke. Innerhalb kürzester Zeit konnte das von ihm gegründete Unternehmen ein Risikokapital von über 40 Millionen amerikanischen Dollar erwerben. Weitere 240 Millionen wurden durch eine strategische Beteiligung des Softwareriesen Microsoft in die Kassen gespült. Das Besondere: Den Investitionen liegt bis heute kein tragfähiges Geschäftsmodell zu Grunde.
In der Regel verlaufen Neugründungen in der Biotechnologiebranche deutlich unspektakulärer, weil die Investoren häufig von den hohen Kosten und den langen Laufzeiten abgeschreckt sind. Dabei sind diese bei Produktentwicklungen im biologischen Wissenschaftssektor notwendig. Das geht sogar so weit, als das neue, kleine und junge Unternehmen beispielsweise in der Pharmabranche nicht das Ziel haben, zu internationaler Größe heran zu wachsen, sondern sich zum Ziel setzen, von einem Pharmakonzern aufgekauft zu werden - beispielsweise aufgrund eines besonderen Medikamentes. Der deutsche Biotechnologiereport von Ernst und Young (eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) zeigt: Die Risikokapitalfinanzierung der Branche sank im vergangenen Jahr auf 198 Millionen €.
Das ist seit dem Jahr 1999 der niedrigste Stand. Die Anzahl der Unternehmen in diesem Sektor ist dem hingegen seit vier Jahren konstant geblieben. Glücklicherweise sieht dies bei anderen Unternehmen in anderen Sektoren wiederum völlig anders aus: Im Dienstleistungsbereich beispielsweise sind Investitionen in der Regel schneller lohnend. Beispiele hierfür sind plötzlich durch hohe Investitionen aufstrebende Marken wie Zalando. Der Online-Shop für Schuhe und Kleidung war bis vor zwei Jahren fast gänzlich unbekannt und hat sich bis heute zahlreichen Konkurrenten widersetzen können. Das geht sogar so weit, als dass die Marke sogar in den M-DAX aufgestiegen ist. Aus den folgenden Abschnitten wird ersichtlich werden, in welcher Phase des Gründungsprozesses die Marke beeinflusst wurde, um es so weit zu schaffen.
Im Rahmen des Gründungsprozesses gibt es allerdings nicht nur die Finanzierung als einzige Herausforderung, die es zu bewältigen gilt. Unternehmen durchlaufen ab dem Zeitpunkt der Existenz einer entsprechenden Gründungsidee bis hin zu ihrer Etablierung am Markt verschiedene Phasen. Diesen können wiederum spezielle Aktivitäten, Aufgaben im Management und diverse Probleme zugeordnet werden.
Die Literatur der Wirtschaftswissenschaften diskutiert seit vielen Jahren die unterschiedlichsten Phasenmodelle. Ein relativ übersichtliches Modell besteht in der Unterteilung in drei Hauptachsen, welche sich den finanziellen Besonderheiten widmen. Natürlich ist ein derartiges Phasenschema lediglich eine Skizze für einen idealtypischen Charakter. Im einzelnen Fall ist eine Trennung zwischen den Stadien nur mit entsprechenden Einschränkungen möglich, ferner variiert die Länge der Phasen abhängig von den verschiedenen Branchen teilweise sehr stark. Internet Firmen beispielsweise durchlaufen die Phase der Produktentwicklung und Forschung häufig im Eiltempo (siehe Zalando), produzierende Unternehmen mit hohen Wissensanforderungen hingegen müssen sehr viel Zeit in die Forschung investieren. Die folgende Abbildung verbildlicht die verschiedenen Phasen im Gründungsprozess:
Aus dem Bild wird ersichtlich, dass die Gründungsidee ganz am Anfang des Prozesses steht und der Vorgründungsphase angehört, gleich darauf folgt die Gründerqualifizierung in derselben Phase. Im Grunde widmet man sich hier der Ideenfindung und der Sammlung von relevanten Informationen. Daraus wird ein grober Plan für die Zukunft des Unternehmens skizziert.
Mit der Fertigstellung dieses Plans geht das Unternehmen in die zweite Phase, die so genannte Planungsphase. Hier spielt die Informationsverarbeitung und die Beratung durch Experten eine besondere Rolle. Die Planungsphase ist die Zeit der Beratung und der Erstellung des Konzeptes und des Finanzplans.
Nachdem die Planung des Unternehmens steht, folgt die eigentliche Phase der Gründung des Unternehmens. Hier werden die Ressourcen herangeschafft und die Unternehmensstruktur aufgebaut. Die formelle Gründung wird vollzogen.
In dieser Gründungsphase spielt die Finanzierung die erste größere Rolle - im Grunde widmet sich die ganze Phase alleine der Findung von Kapital um in den nächsten Abschnitt überzugehen.
Der Beginn dieser Phase wird durch den Markteintritt des Unternehmens eingeläutet. Die Arbeitsbelastung ist daraufhin extrem hoch, weil sich das Unternehmen am Markt etablieren muss. Wichtig ist hier die Fokussierung auf das Unternehmensziel und den Verkauf des Produkts. Diese Schritte sind entscheidend für die weitere Entwicklung des Unternehmens, unter anderem auch, weil sie potentiellen Investoren zur Grundlage über die Entscheidung einer Investition dienen.
6. Wachstumsphase
Die letzte Phase im Gründungsprozess ist die Phase des Wachstums. Hier greift wieder die Finanzierung sehr stark ein und bestimmt zum Beispiel die Schnelligkeit und auch die Varianz des Wachstums. Ressourcen werden akquiriert, neue Produkte entwickelt und der Finanzplan wird angepasst.
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