Businessplan Winzer

Sie sind Winzer und wollen eine eigene Unternehmung eröffnen? Weil Sie keine bessere Erwerbsalternative haben (Notgründer) und daher selbst durchstarten wollen? Optimal! Zu meinem Bedauern gibt es ohne Businessplan keine Bankdarlehen, Fördergelder und Zuschüsse! Diese staatlichen Geschenke sollten Sie aber in jedem Fall mitnehmen. Und mit einem guten Businessplan steigt zudem die Chance, dass aus ihrer Vorstellung auch Realität wird. Wenn Sie also von Erfolg gekrönt als Winzer durchstarten wollen, benutzen Sie einen Businessplan und begeistern Bekannte, Geldgeber, Vertragspartner und Mitarbeiter.


Businessplan Winzer – Besondere Anforderungen?

Sollten Sie als Winzer ein Unternehmen aufnehmen wollen, dann haben Sie in der Historie zwischen 32.500€ - 63.000€ verdient. Dieses Gehalt sollten Sie als Selbstständiger zumindest erzielen. Außerdem müssen Sie sich mit ggf. neuen Bedingungen der Branche auseinandersetzen, in der Sie gründen. Und natürlich spielen ihre persönlichen Kenntnisse eine wesentliche Rolle. In der Regel ist es auch elementar zu untersuchen, welche formalen Vorbedingungen es gibt, die ggf. zu respektieren sind.
Wenn Sie Winzer sind, dann haben Sie folgende Eignungen erworben: Wein, Weinverkostung, Weinanbau, Rotwein, Weisswein, Traubensaft, Kellerei, Oenologie, Weinhandel, Kellerwirtschaft, Tourismus, Rebensorten, Abfüllen, Verpacken, Etikettieren, Bodenbeschaffenheit, landwirtschaftliche Maschinen, Geschmackssinn. Das kann eine perfekte Basis für einen Anfang als bspw. Einzelhandel stationär/ Internet oder Unternehmensberatung sein. In dieser Branche gibt es eine Gründerquote von 22%. Die Firmengründer im Bereich Einzelhandel stationär/ Internet oder Unternehmensberatung kommen in der Regel aus Österreich, Polen, Italien, Griechenland und haben als Abschluss Weiterbildende Schule. Schade ist, dass die Frauenquote lediglich bei 35,4 Prozent liegt. In die unternehmerische Tätigkeit starten angehende Unternehmer in der Branche Einzelhandel stationär/ Internet oder Unternehmensberatung im Alter von 34,8 Jahren. Das wesentliche Motiv zur Gründung ist laut Forschungen (drohende) Arbeitslosigkeit. Sie starten als Soloselbständiger ohne festangestellte Mitarbeiter. Als grundsätzliche Stresselemente verspüren Startups:

  1. Rechtliche Unklarheiten
  2. schlechter Zugang zu Kapital
  3. Fehlende Lieferanten
  4. schlechter Zugang zu Fördermitteln
  5. fehlende Fachkräfte
  6. Exit Strategie
  7. Belastung für die Familie
  8. Opportunitätskosten
  9. schlechte IT-Infrastruktur
  10. hohe Steuerbelastung
  11. Abstiegsangst bei Scheitern
  12. Fehlende Mitgründer

Die Problematik bei der Arbeitnehmersuche ist:

  1. Unattraktive Work-Life-Balance
  2. Standortunattraktivität
  3. Fachkräftemangel
  4. Gehaltsforderungen
  5. Konkurrenz großer Unternehmen

Für den Beginn sind 5-10 TEUR Startkapital vonnöten. Das Geld holen sich Neustarter größtenteils über Kontokorrentkredite, Bankdarlehen, Zuschüsse, Familie. Eine grosse Hilfestellung sind hier naturgemäß Zuschüsse und Online Kredite. Die Kapital fliessen dann im Rahmen der Existenzgründung:

  1. Lizenzen/ Patente
  2. Berater
  3. Marketing/ Werbung
  4. Kooperationen
  5. Technologie/ Software/ Hardware/ IT- Sicherheit
  6. Neue Mitarbeiter

In diesem Zusammenhang ist das Niedrigzinsumfeld der vergangenen Jahre ein zusätzlicher Auslöser für eine Erhöhung des Darlehenbedarfs und durchweg mehr Existenzgründer setzen auf Mischfinanzierung aus Eigen- und Fremdkapital. Bitte hier nicht die Zuschüsse und Online Kredite verpennen. Sehr häufig wird gegründet in Berlin, Hamburg, Brandenburg, Bayern und NRW. Auf den hinteren Plätzen liegen Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Dabei ist die Unterstützung interessanterweise in kleinen und mittleren Städten häufig besser. Ausschlaggebende Hilfen der Gemeinden sind:

  1. Kooperationsmöglichkeiten mit bestehenden Unternehmen
  2. attraktive Immobilien
  3. Förderangebote
  4. Logistische Infrastruktur
  5. Zugang zu finanziellen Mitteln
  6. Nähe zu Unis
  7. Gesetzliche Auflagen
  8. Digitale Infrastruktur
  9. Angebote zu Messen, Veranstaltungen, Events
  10. Wirtschaftspolitische Initiativen
  11. Qualifizierte Mitarbeiter

Im Lauf von drei Geschäftsjahren beenden übrigens so um die 30% der Selbständigen ihre Selbständigkeit wieder (3-30-Faustformel). Floppen tun die meisten Firmengründer auf Basis von:

  1. Fehlende Fachkenntnisse
  2. Zu hoch geschätzter Umsatz
  3. Unklare Zielgruppe
  4. Fehlende Finanzierung
  5. Fehlender Kundennutzen
  6. Kaufmännische Defizite
  7. Unausgereifte Geschäftsidee
  8. Familiäre Probleme
  9. Konjuktureinbruch

Businessplan Winzer – Vorlage oder Muster nutzen?

Der allererste Schritt in die Selbständigkeit ist eine solide Planung. Das Tool der Wahl ist hier der Businessplan. Ob Sie eine Businessplan Vorlage kostenlos benutzen bleibt natürlich Ihnen überlassen. Es kann jedoch vieles vereinfachen, wenn Sie in einem fertigen Gerüst arbeiten. Allerdings so individuell Sie als Selbstständiger sind, so individuell sollte auch ihr Businessplan sein. Je nach Verwendung werden Sie sich darüber hinaus mehr oder weniger Aufwand machen. Für den Gründungszuschuss brauchen Sie im Übrigen nur einen kinderleichten Businessplan, dagegen für Darlehen oder Online Kredite doch eher die gründliche Form. Beantworten Sie im Businessplan bitte folgende Punkte:

  1. Wie ist die Organisation innerhalb der Gesellschafter?
  2. Erläutern Sie die Ergebnisse zur Marktforschung
  3. Wo ist der Standort Ihres Unternehmens?
  4. Wie ist die Aufgabenverteilung vorgesehen?
  5. Wie ist das Kundenpotential?
  6. Wie viele Mitarbeiter werden eingesetzt und wer wird wann eingesetzt?
  7. Welchen Service und Sortiment bieten Sie an?
  8. Wie sieht Ihr Alleinstellungsmerkmal aus?
  9. Hat der Name/das Layout ihres Unternehmens einen Wiedererkennungswert?
  10. Welche Produkte werden angeboten?
  11. Wie sehen die Räumlichkeiten Ihres Unternehmens aus?
  12. Sind weitere wechselnde Angebote zur Kundenbindung geplant?
  13. Erläutern Sie Ihre Marketingstrategien bezüglich Ihres Unternehmens:
  14. Sind Eröffnungsangebote zur Kundengewinnung vorgesehen?
  15. Erläutern Sie den Wettbewerb in der näheren Umgebung
  16. Wie ist der Vertrieb vorgesehen?
  17. Was bieten Sie an, was Ihre Wettbewerber nicht anbieten?
  18. Erläutern Sie den Beschaffungsmarkt
  19. Wie ist die Preispolitik?
  20. Welche Rechtsform empfiehlt sich für ihr Unternehmen?

Businessplan Winzer – Sinnvolle Gliederung?

Mit einer stimmigen Gliederung ihres Businessplans, die sich im Inhaltsverzeichnis zeigt, beweisen Sie Ihre Tauglichkeit, die Selbstständigkeit zu beherrschen. Und interessanterweise ist die Gliederung bei sämtlichen Businessplänen ähnlich. Probieren Sie zusätzlich schwierige Themen als Grafik darzustellen, wodurch sie nachvollziehbar werden. Obendrein wird dadurch der Inhalt aufgelockert.

Businessplan Winzer - Gliederung Professional (VC, Private Equity, Kredite)

A) Zusammenfassung
B) Unternehmerische Vision
C) Markt- und Konkurrenzsituation
D) Chancen und Risiken
E) Unternehmensportfolio
F) Marketing & Vertriebs - Strategy
G) Produktion und Beschaffung
H) Realisierungsfahrplan
I) Management und Personal
J) Planungsrechnungen
K) Finanzierung
L) Unternehmensstruktur und Organisation
M) Anhang

Businessplan Winzer - Gliederung Standard (Arbeitsamt, IHK, Kleinkredite)

1. Kurzbeschreibung des Vorhabens
1.1 Meine Geschäftsidee
1.2 Meine persönlichen und fachlichen Voraussetzungen
1.3 Kundenzielgruppe, Wettbewerb, Marketing und Vertrieb
1.4 Zukunftsaussichten, Chancen und Risiken

2. Wirtschaftlichkeitsberechnungen
2.1 Berechnung der notwendigen Privatentnahmen
2.2.1 Kapitalbedarf
2.2.2 Finanzierung
2.2.3 Umsatz-, Kosten- und Gewinnvorschau

Businessplan Winzer - Gliederung Anhang

Als Anhang sollten Sie nachstehende Schriftstücke, soweit verfügbar, beilegen:

  1. Organigramme, Standortlisten
  2. Auftragsbestand
  3. Lebenslauf
  4. Branchenanalysen
  5. Jahresrechnungen der vergangenen Jahre
  6. Statuten, Gesellschaftsverträge
  7. Referenzen, Verkaufsverträge
  8. Handelsregisterauszüge
  9. Geschäftsberichte, Presseartikel
  10. Markenrechtseintragungen
  11. Kundenanfragen
  12. Patenteintragungen, Lizenzverträge

Orientieren Sie sich zudem im Zahlenteil ständig an den erhältlichen Branchenkennzahlen. Das schafft beim kundigen Leser Sicherheit und Gewissheit.


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