Businessplan

Businessplan Informatiker

Sie sind Informatiker und wollen eine eigene Existenz gründen? Weil Sie ein höheres Einkommen aus der Selbstständigkeit erwarten und daher selbst durchstarten wollen? Perfekt! Ärgerlicherweise gibt es ohne Businessplan keine finanziellen Mittel, Fördermittel und Zuschüsse! Diese staatlichen Geschenke sollten Sie aber in jedem Fall mitnehmen. Und mit einem guten Businessplan steigt zudem die Aussicht, dass aus ihrer Geschäftsidee auch Wirklichkeit wird. Wenn Sie also mit Erfolg als Informatiker durchstarten wollen, nutzen Sie einen Businessplan und beeindrucken Bekannte, Investoren, Geschäftspartner und Mitarbeiter.

Businessplan Informatiker – Besondere Anforderungen?

Sollten Sie als Informatiker ein Business aufnehmen wollen, dann haben Sie in der Historie zwischen 37.500€ - 61.500€ verdient. Dieses Salär sollten Sie als Selbständiger zumindestens erlangen. Außerdem müssen Sie sich mit ggf. neuen Bedingungen der Branche auseinandersetzen, in der Sie starten. Und natürlich spielen ihre persönlichen Spezialisierungen eine wichtige Rolle. In der Regel ist es auch relevant zu überprüfen, welche formalen Anforderungen es gibt, die ggf. zu respektieren sind. Wenn Sie Informatiker sind, dann haben Sie folgende Qualifikationen erworben: Java, LINUX, PHP, MySql, Informatik, Windows Server, JavaScript, C++, SQL, HTML. Das kann eine ideale Grundlage für einen Auftakt als bspw. IT Berater Schwerpunkt Software, Tools sein. In dieser Sparte gibt es eine Gründerquote von 8%. Die Gründer im Bereich IT Berater Schwerpunkt Software, Tools kommen hauptsächlich aus Österreich, Polen, Italien, Griechenland und haben als Abschluss Abgeschlossenes Studium. Beklagenswert ist, dass die Frauenquote nur bei 15,7 Prozent liegt. In die unternehmerische Tätigkeit starten Firmengründer in der Branche IT Berater Schwerpunkt Software, Tools im Alter von 36,5 Jahren. Das ausschlaggebende Motiv zur Firmengründung ist laut Analysen finanzielle Freiheit. Sie starten als Soloselbständiger ohne festangestellte Mitarbeiter. Als ausschlaggebende Stresselemente empfinden Selbständige:

  1. schlechte IT-Infrastruktur
  2. Exit Strategie
  3. Abmahngefahren
  4. Finanzielles Risiko
  5. hohe Bürokratie
  6. Rechtliche Unklarheiten
  7. Skalierung des Geschäftsmodells
  8. Abstiegsangst bei Scheitern
  9. Belastung für die Familie
  10. hohe Steuerbelastung
  11. Fehlende Lieferanten

Das Dilemma bei der Angestelltensuche ist:

  1. Gehaltsforderungen
  2. Standortunattraktivität
  3. Fachkräftemangel
  4. Konkurrenz großer Unternehmen
  5. Unattraktive Work-Life-Balance

Für den Anfang sind 5-10 TEUR Startkapital unabdingbar. Das Geld holen sich Neustarter mehrheitlich über Kontokorrentkredite, Bankdarlehen, Zuschüsse, Familie. Eine grosse Hilfe sind hier erwartungsgemäß Zuschüsse und Online Kredite. Die Gelder fliessen dann im Rahmen der Firmengründung:

  1. Marketing/ Werbung
  2. Kooperationen
  3. Technologie/ Software/ Hardware/ IT- Sicherheit
  4. Berater
  5. Neue Mitarbeiter
  6. Lizenzen/ Patente

Hierbei ist das Niedrigzinsumfeld der letzten Jahre ein zusätzlicher Auslöser für eine Ausweitung des Barkreditbedarfs und generell mehr Gründer setzen auf Mischfinanzierung aus Eigen- und Fremdkapital. Bitte hier nicht die Zuschüsse und Online Kredite verpennen. Besonders häufig wird gegründet in Berlin, Hamburg, Brandenburg, Bayern und NRW. Auf den hinteren Rängen liegen Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Hierbei ist die Hilfestellung interessanterweise in kleinen und mittleren Städten häufig besser. Grundsätzliche Unterstützungselemente der Gemeinden sind:

  1. allgemeine Gründerszene
  2. Qualifizierte Mitarbeiter
  3. Gesetzliche Auflagen
  4. Digitale Infrastruktur
  5. Berater/ Mentoren Zugang
  6. Wirtschaftspolitische Initiativen
  7. Angebote zu Messen, Veranstaltungen, Events
  8. Logistische Infrastruktur
  9. Kooperationsmöglichkeiten mit bestehenden Unternehmen
  10. Zugang zu finanziellen Mitteln
  11. attraktive Immobilien

Im Lauf von drei Geschäftsjahren beenden übrigens circa 30% der Startups ihre Selbstständigkeit wieder (3-30-Faustregel). Bruchlanden tun die meisten Firmengründer wegen:

  1. Fehlender Kundennutzen
  2. Fehlende Fachkenntnisse
  3. Fehlende Finanzierung
  4. Zu hoch geschätzter Umsatz
  5. Konjuktureinbruch
  6. Unklare Zielgruppe
  7. Unausgereifte Geschäftsidee
  8. Wettbewerber
  9. Fehlende Mitarbeiter

Businessplan Informatiker – Vorlage oder Muster nutzen?

Der erste Schritt in die Existenzgründung ist eine solide Planung. Das Werkzeug der Wahl ist hier der Businessplan. Ob Sie eine Businessplan Vorlage kostenlos benutzen bleibt erwartungsgemäß Ihnen überlassen. Es kann jedoch vieles vereinfachen, wenn Sie in einem geprüften Gerüst arbeiten. Freilich so individuell Sie als Selbstständiger sind, so individuell sollte auch ihr Businessplan sein. Je nach Einsatzzweck werden Sie sich zudem mehr oder weniger Mühe machen. Für den Gründungszuschuss benötigen Sie übrigens nur einen unkomplizierten Businessplan, dagegen für Barkredite oder Online Kredite doch eher die detaillierte Form. Beantworten Sie im Businessplan bitte folgende Punkte:

  1. Welche Rechtsform empfiehlt sich für ihr Unternehmen?
  2. Wie ist die Preispolitik?
  3. Was bieten Sie an, was Ihre Wettbewerber nicht anbieten?
  4. Wie ist die Aufgabenverteilung vorgesehen?
  5. Wo ist der Standort Ihres Unternehmens?
  6. Erläutern Sie Vor- und Nachteile Ihres Angebots
  7. Wie ist das Kundenpotential?
  8. Sind weitere wechselnde Angebote zur Kundenbindung geplant?
  9. Sind Eröffnungsangebote zur Kundengewinnung vorgesehen?
  10. Wie ist die Organisation innerhalb der Gesellschafter?
  11. Erklären Sie die Richtlinien und Verordnungen, die für ihr Unternehmen gelten
  12. Wie sehen die Räumlichkeiten Ihres Unternehmens aus?
  13. Erläutern Sie die Ergebnisse zur Marktforschung
  14. Sind Werbemaßnahmen geplant? (Flyer, Plakatwerbung, Radio, TV, Zeitung)
  15. Hat der Name/das Layout ihres Unternehmens einen Wiedererkennungswert?
  16. Erläutern Sie den Wettbewerb in der näheren Umgebung
  17. Wie ist der Vertrieb vorgesehen?
  18. Wie viele Mitarbeiter werden eingesetzt und wer wird wann eingesetzt?
  19. Erläutern Sie Ihre Marketingstrategien bezüglich Ihres Unternehmens:
  20. Welche Produkte werden angeboten?
  21. Wer sind die Gesellschafter?

Businessplan Informatiker – Sinnvolle Gliederung?

Mit einer überzeugenden Struktur ihres Businessplans, die sich im Inhaltsverzeichnis zeigt, demonstrieren Sie Ihre Kompetenz, die Existenzgründung zu managen. Und interessanterweise ist die Gliederung bei sämtlichen Businessplänen gleich. Versuchen Sie im Übrigen umfangreiche Bereiche als Grafik darzustellen, wodurch sie plausibel werden. Darüber hinaus wird dadurch der Text aufgelockert.

Businessplan Informatiker - Gliederung Professional (VC, Private Equity, Kredite)

A) Zusammenfassung
B) Unternehmerische Vision
C) Markt- und Konkurrenzsituation
D) Chancen und Risiken
E) Unternehmensportfolio
F) Marketing & Vertriebs - Strategy
G) Produktion und Beschaffung
H) Realisierungsfahrplan
I) Management und Personal
J) Planungsrechnungen
K) Finanzierung
L) Unternehmensstruktur und Organisation
M) Anhang

Businessplan Informatiker - Gliederung Standard (Arbeitsamt, IHK, Kleinkredite)

1. Kurzbeschreibung des Vorhabens
1.1 Meine Geschäftsidee
1.2 Meine persönlichen und fachlichen Voraussetzungen
1.3 Kundenzielgruppe, Wettbewerb, Marketing und Vertrieb
1.4 Zukunftsaussichten, Chancen und Risiken

2. Wirtschaftlichkeitsberechnungen
2.1 Berechnung der notwendigen Privatentnahmen
2.2.1 Kapitalbedarf
2.2.2 Finanzierung
2.2.3 Umsatz-, Kosten- und Gewinnvorschau

Businessplan Informatiker - Gliederung Anhang

Als Attachment sollten Sie folgende Dokumente, soweit vorhanden, beilegen:

  1. Markenrechtseintragungen
  2. Marktstudien
  3. Kundenanfragen
  4. Statuten, Gesellschaftsverträge
  5. Auftragsbestand
  6. Jahresrechnungen der vergangenen Jahre
  7. Organigramme, Standortlisten
  8. Handelsregisterauszüge
  9. Lebenslauf
  10. Produktebeschreibungen
  11. Referenzen, Verkaufsverträge

Orientieren Sie sich zudem im Zahlenteil ständig an den möglichen Branchenkennzahlen. Das gibt beim erfahrenen Leser Sicherheit und Vertrauen.

Andreas Schilling

Blogger, Interims Manager, CSMO, CMO, Marketingprofi Digitalisierung, Funnel, Leadgeneration

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