Einen Businessplan Paketshop zu erstellen, ist ohne ausreichende Informationen der Dienstleister (UPS, Hermes, DHL) quasi unmöglich, da das Zahlengerüst für den Businessplan Paketshop einfach fehlt. Vorhandene Vertriebspartner im Vorfeld zu befragen ist bei unseren Beratungsprojekten gescheitert.
Dem Franchise vergleichbare Aufklärungspflichten des Dienstleisters fehlen vollständig, obschon nicht unerhebliche Geschäftsrisiken eingegangen werden. Informationen bei Google & Co. sind in der Regel auch nicht verfügbar. Im Rahmen einer Gründungsberatung konnten wir aber zahlreiche wichtige Erfahrungen sammeln.
Paketshop Marktchancen
In Deutschland gibt es verschiedene Paketversender, die sich bei Versandzeiten, Kosten und Service fundamental unterscheiden. Man kann sein Paket abholen lassen oder in einer Filiale/ Paketshop aufgeben (mit oder ohne Versandschein aus dem Internet). Die größten Paketversender sind:
DHL ist eine hundertprozentige Tochter der Deutschen Post AG. DHL ist in mehr als 220 Ländern tätig, mit einem Jahresumsatz in Deutschland von mehr als 4 Milliarden Euro. Mehr als 2.000 Postfilialen, über 3.000 Packstationen, 65.000 Paketzusteller existieren. Es werden über 1 Milliarde Paket im Jahr bewegt. | |
Hermes gehört zur Otto Group Hamburg. Hermes hat einen Gesamtumsatz von 2,5 Milliarden Euro und bewegt 300 Mio. Pakete im Jahr mit 14 000 Paketshops und 10.000 Fahrern. | |
Dynamic Parcel Distribution (DPD) ist eine 100-prozentige Tochter von La Poste, die in der Mehrheit dem französischen Staat gehört. Der DPD Jahresumsatz liegt weltweit bei 4,5 Milliarden Euro. In Deutschland werden 320 Millionen Pakete mit 5 .000 Paketshops und 8.000 Zustellern bewegt. | |
General Logistics Systems B.V. (GLS) gehört zur britischen Royal Mail und erzielt gruppenweit einen Umsatz von2 Milliarden Euro. In Deutschland werden geschätzte 100 Millionen Pakete (eigene Schätzung) mit 5.000 Paketshops und 5.000 Lieferfahrzeugen bewegt. | |
United Parcel Service, UPS setzt weltweit 50 Milliarden Euro um. In Deutschland werden 200 Millionen Pakete (eigene Schätzung) mit 2.500 Access-Point-Standorten bewegt. |
Der Onlinehandel boomt bekanntlich und das dürfte sich in den kommenden Jahren durch den Einstieg von AMAZON und der Lebensmittelindustrie noch erheblich steigern. Alle Paketdienste haben dabei das Problem der letzten Meile vom Magazin zum Kunden. Ob mit Paketboxen, Anlieferung ins KFZ oder direkt in die Wohnung mit Zugangscodes. Es wird alles probiert, um zusätzliche Anfahrten zu verhindern und die Kosten zu senken. Insofern ist der Start im Paketmarkt aus Existenzgründerperspektive durchaus lukrativ.
- Pressemitteilung zu KEP-Studie 2017 (Download)
- Marktuntersuchungen und Entwicklungstrends KEP (Download)
DHL Paketshop eröffnen
Vertragsverhandlungen
Um einen DHL Paketshop zu eröffnen nimmt man einfach über die Website (LINK) Kontakt mit DHL auf. Es wird ein Formular ausgefüllt und ein Vertriebsmitarbeiter/ Betreuer aus der Region setzt sich mit dem Bewerber in Verbindung, sofern der Standort, Lagerfläche, Bonität, etc. und die von DHL definierten weiteren Rahmenbedingungen passen.
In den folgenden Gesprächen kann man eher nicht von Vertragsverhandlungen sprechen, da dem Bewerber ein Standardvertrag vorgelegt wird, der keine Anpassungen zulässt und der sehr global und unspezifisch gehalten ist. Das kann im Tagesgeschäft durchaus schwierig werden.
Vertriebsmodell Verkaufspunkt, Paketshop, Postfiliale, Finanzcenter
Leider erschließt sich das DHL Vertriebsmodell auf den ersten Blick weder dem Endkunden noch dem Paketshop Bewerber. Verständlich erklärt wird das Vertriebsmodell im Bewerbungsprozess leider ebenso wenig. Erst durch Kundenfragen wird man mit dem Vertrag und seinen Details konfrontiert. So erkennt man als Bewerber erst im laufenden Betrieb die wichtigen Themen und Fragestellungen. Tatsächlich unterscheidet DHL zwischen unterschiedlichen Sortimenten je Vertriebstyp:
1. Verkaufspunkt für Brief- und Paketmarken
Bei diesem Vertriebsmodell erhält DHL einen Stützpunkt zu geringen Kosten und der Vertriebspartner eine sinnvolles Zusatzangebot. Wer also Postkarten verkauft, kann jetzt auch das Porto mitverkaufen. Briefe und Pakete werden aber nicht angenommen. Ein netter Zusatzservice, der sich nicht wirklich in der Kasse bemerkbar macht.
2. DHL Paketshop
Bei diesem Vertriebsmodell erhält DHL einen Stützpunkt zu geringen Kosten und der Vertriebspartner eine attraktive Zusatzeinnahme. Das ist für viele Shops (Blumenladen, Zeitschriften, Kiosk, Autozubehör) optimal, da ein Mitarbeiter/in im Laden steht und die Arbeitszeit immer bezahlt werden muss. Der Schulungsaufwand ist minimal und die Reportingpflichten ebenso. DHL verlangt keine Gebühren vom Vertriebspartner und stellt die Erstausstattung GRATIS. Der Vertrag kann von beiden Seiten jederzeit innerhalb von bestimmten Fristen ohne Angabe von Gründen beendet werden.
Auf der Basis unserer Schätzung laufen bei einem guten Standort bis zu 100-500 Pakete im Monat durch und man kann mit ca. 100-300€ zusätzlichen Umsatz rechnen. Aber Achtung: das POST Sortiment ist nur eingeschränkt verfügbar. Man kann nur deutsche Paketmarken/ Päckchenmarken und Briefmarken, sowie Einschreibemarken kaufen. Europäische Paketmarken werden nicht angeboten. Da der Fokus zudem auf der Annahme von Paketen/ Päckchen liegt, gibt es auch keine geeichte Waage zum Wiegen von Paketen. Damit kann keine Gewichtsbestimmung bei Briefen und Paketen erfolgen. Der Kunde wiegt zuhause oder geht zu einer DHL Filiale. Zudem werden im DHL Paketshop keine frankierten Briefe entgegengenommen, Briefmarken aber schon verkauft. Positiv ist, dass man sich seine Pakete als Privatkunden nach Registrierung direkt zum registrierten DHL Paketshop liefern lassen kann. Beim DHL Paketshop ist auch kein Postident möglich, dass für Bankkonto, Kreditkarten etc. erforderlich ist.
- Krankenversicherung*
- Berufsunfähigkeit - Versicherung*
- Unfallversicherung*
- Risikoleben Versicherung ohne Kapitalaufbau*
- Rürup Renten-Versicherung*
- Riester Rente*
- Betriebshaftpflicht Versicherung*
- Private Haftpflichtversicherung*
- Rechtsschutzversicherung*
- Hausratversicherung*
- Betriebsunterbrechung Versicherung*
- Kfz Versicherung*
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Der Fokus beim DHL Paketshop liegt auf privaten Kunden obschon sich manchmal auch DHL Kunden mit DHL Geschäftskundenvertrag und bis zu 1.000 Paketen im Monat zu einem DHL Paketshop verirren. Aber Vorsicht: es gibt DHL Paketshops, die angewiesen wurden, keine Pakete von definierten Geschäftskunden mehr anzunehmen und damit massiv Umsatz verloren haben.
Wichtig: ohne Geschäftskunden ist kein Volumen möglich. Dieses Vertriebsmodell ist daher ungeeignet für Bewerber, die primär von DHL Provisionen und Umsätzen aus weiteren lokalen Logistikdienstleistungen für Firmen- und Privatkunden leben wollen, bspw.:
- Bereitstellung der Paketshop - Adresse für Anlieferungen aus Amazon, eBay
und Internet Bestellungen (Perfekt in Grenznähe zu Polen, Tschechien,
Frankreich, Österreich, Belgien und Niederlande) - Übernahme Frankaturservice Briefe
- Verkauf EU/ WELT Paketmarken
- Fax-, Telefon- und Kopierservice
- Beratung zu Logistikoptimierung
- Dienstleistung Magazin/ Lagerfläche/ FBA (lokale Firmenkunden, China)
3. Post-Filiale im Einzelhandel
Bei diesem Vertriebsmodell Post-Filiale im Einzelhandel erhält DHL einen vollwertigen Stützpunkt und der Vertriebspartner lebt quasi von den Einnahmen aus dem originären Postgeschäft. Verträge mit DPD & Co. sind ausgeschlossen, ebenso konkurrierende Dienstleistungen aus dem POST Sortiment, was im Zweifelsfall alle Logistikdienstleistungen sein können. Der Weg zur Post-Filiale im Einzelhandel kann über einen erfolgreichen DHL Paketshop führen. Die Möglichkeit des Direkteinstiegs als Post-Filiale im Einzelhandel ist uns nicht bekannt. Die Kriterien für eine Post-Filiale im Einzelhandel orientieren sich an den des DHL Paketshops. Wer also mit dem Einstiegsmodell DHL Paketshop startet und sich erhofft, später mal Post-Filiale im Einzelhandel zu werden, sollte aus unserer Erfahrung das im Zweifelsfall eher nicht planen, oder sich vertraglich absichern lassen.
Angeboten werden bei diesem Vertriebsmodell alle Leistungen einer Postfiliale, aber ohne Postbank. Wir haben dieses Vertriebsmodell als Teil eines Zeitschriftenladens, Hotelbetriebs oder aber auch als Paketshop ohne weitere Leistungen gesehen. Da man hier als Vertriebspartner mit regem Kundenverkehr rechnen muss, sollte ein geschulter Mitarbeiter für das Thema abgestellt werden. So nebenher ist eher schwierig.
Um als reine Post-Filiale im Einzelhandel ohne weitere Einnahmen auf einen grünen Zweig zu kommen müssen bei angenommen Kosten aus Miete, Personal, Inventar, Versicherungen und weiteren Investitionen, wenn der Inhaber im Laden an 6 Tagen steht, mindestens 4.000€ Provisionsumsatz erzielt werden, was durchaus sportlich ist und ca. 10.000 Paketen im Monat oder 500 Paketen am Tag entspricht. Jeder weitere Mitarbeiter und Lagerkapazitäten erhöhen die Kosten. Weitere sinnvolle Umsätze (Lotto, Western Union) sind quasi nicht möglich und daher bleibt nur die Chance die Anzahl der Stunden (Öffnungszeiten) zu reduzieren und so die Personalkosten zu senken.
Wenn Sie ein bestehendes Business haben, dann können Sie in den Stoßzeiten mit so viel Kunden/ Paketen rechnen, dass Ihr originäres Business nicht mehr richtig funktioniert. Mit der richtigen Organisation lässt sich das aber auch einfach erledigen.
Der Schulungsaufwand ist bei der Postfiliale im Einzelhandel höher als beim DHL Paketshop und die Reportingpflichten ebenso. DHL verlangt keine Gebühren vom Vertriebspartner und stellt die Erstausstattung GRATIS.
4. Postbank Finanzcenter
Bei diesem Vertriebsmodell hat DHL in einer Postfiliale/ Postbankfiliale einen vollwertigen Stützpunkt, der Pakete annimmt. Der Vertriebspartner generiert Einnahmen aus dem Postbank-, Post und DHL Geschäft. Die Möglichkeit des Direkteinstiegs als Selbständiger im Lizenzmodell als Post-Filiale ist uns nicht bekannt.
Das POST/ DHL Vertriebsmodell ist schwierig für Endkunden und Vertriebspartner zu verstehen. Denn natürlich erwartet der Endkunde mit dem Betreten eines Ladens mit DHL Fahne, dass hier die Produkte wie bei der POST erhältlich sind, was leider nicht stimmt. Gleichzeitig scheint sich der Fokus in den reinen Postbank Finanzcentern verstärkt auf das Postbankthema zu verlagern, wenn man sich die aktuellen Investitionen 2017 in die Renovierung der Postbank Finanzcenter ansieht.
Das Angebot von Bank-, Paket-, Päckchen und Briefmarken, sowie weiterer Produkte und Dienstleistungen an den verschiedenen Verkaufspunkten erscheint zunehmend verwirrend. Das kann den Wettbewerbern nicht passieren, da diese ausschließlich mit selbständigen Paketshops agieren, wo klar ist, was man bekommt. Wieso ein Hermes Shop aber nicht auch DHL, UPS und DPD Labels sowie POST Briefmarken verkaufen darf, versteht der Kunde und Inhaber eines Paketshops sowieso nicht. Aus Kundensicht wäre es ideal, einen Logistik Anlaufpunkt zu haben und der Paketshop Inhaber entscheidet unternehmerisch über sein Angebot.
Sollte die Postbank mal irgendwann verkauft werden, hat DHL zumindest mit den DHL Paketshops und Post-Filiale im Einzelhandel ein flächendeckendes Netz aufgebaut. Schade ist es zudem, dass es für erfolgreiche DHL Partner keine sinnvolle Karriereplanung im DHL Vertriebskonzept gibt, sondern dass im Zweifelsfall Verträge gekündigt und Paketvolumen (Geschäftskunden) abgezogen werden. Damit wird die Marke DHL und mühsame Aufbauarbeit der Vertriebspartner vor Ort mit einem Schlag zunichte gemacht.
Versand der Erstausstattung
Wenn erstmal der DHL Vertrag unterschrieben ist, wird die Erstausstattung auch zügig und komfortabel per Post versandt. Die Freude ist daher groß, wenn das DHL Paket kommt. Die Einrichtung der Scanner, Drucker etc., ist problemlos und man kann eigentlich sofort loslegen.
Schulung/ Training
Präsenz oder Online Training im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Nach einer kurzen telefonischen Schulung kann man immer alle zukünftigen Fragen mit der kompetenten DHL Partner Hotline klären.
DHL Paketshop Betrieb, Tagesgeschäft
Die Öffnungszeiten werden dem Vertriebspartner von DHL nicht vorgeschrieben, aber man muss die gemeldeten Daten natürlich einhalten, da Kunden Online suchen und dann enttäuscht sind, wenn der Laden geschlossen hat. Wenn man bereits einen Einzelhandel hat (Vertriebsmodell Verkaufspunkt, DHL Paketshop) macht man eh den Laden auf und hat halt zusätzliche Kundschaft - also nichts Neues.
DHL Privatkunden und Firmenkunden Pakete (Annahme)
Wichtig ist bei DHL der Unterschied zwischen Privatkunden und Firmenkunden. Firmenkunden haben einen Vertrag mit DHL, bei dem festgelegt wird, wie die Konditionen sind. Dazu gehören auch die Einlieferungskonditionen und der Abholservice. Günstige Preise können von DHL oft nur deswegen angeboten werden, weil DHL direkt bei der Firma abholt. Wenn nun die Firma bei einem DHL Paketshop einliefert, entstehen DHL zusätzliche Kosten (Provisionen) in nicht unerheblichen Maße. Durch das DHL Controlling fällt das natürlich sofort auf und der Firmenkunde wird sich über höhere Preise freuen. Leider verliert auch der DHL Paketshop auch einen Firmenkunden, was sich sofort in der Provisions-Abrechnung bemerkbar macht. Oder die Annahme von Paketen dieses Kunden wird dem DHL Paketshop einfach verboten, was zum selben Ergebnis führt. Knallhartes Controlling im hart umkämpften Paketmarkt ist hier alles.
Damit macht es für DHL Vertriebspartner keinen Sinn Firmenkunden aktiv aufzubauen, um das Provisionsvolumen zu steigern. Die meisten Startups haben weniger als 200 Sendungen im Jahr oder können das Volumen nicht einschätzen und starten daher mit der Online-Frankierung und bringen die Pakete zum Vertriebspartner. Irgendwann wird der DHL Business Vertrag abgeschlossen und man hat 200 Pakete im Monat oder mehr. Das DHL Radar sieht das genau und kalkuliert auf Firmenbasis die günstigste Alternative. Und das kann zum Nachteil des Vertriebspartners sein. So hat uns ein DHL Vertriebspartner telefonisch berichtet, dass DHL von heute auf Morgen 8.000€ monatliches Provisionsvolumen abgezogen hat. Einem anderen erfolgreichen Vertriebspartner wurde einfach der Vertrag gekündigt.
DHL Verkauf von Paketmarken, Päckchenlabels, Briefmarken
Mit dem von DHL gelieferten Equipment ist das Ausdrucken und Rechnung schreiben in wenigen Sekunden erledigt. Das Equipment arbeitet zuverlässig und versagt eigentlich nie. TIPP: Die buchhalterische Erfassung, Handling, Kassenführung, Inventur, Gutschriften, Rechnungsstellung der DHL Umsätze sind in jedem Fall mit dem Steuerberater zu diskutieren. Ansonsten gibt es buchhalterisches Chaos. Jeden Abend erstellen Sie zusätzlich einen DHL Kassenreport, den Sie abheften und 2 Monate aufheben. Darauf sind alle Scans (Annahmen) und Verkäufe drauf und werden der DHL Zentrale übermittelt. Daraus wird am Monatsende bis zum 15ten des Folgemonats der Provisionsreport generiert und das Geld fließt zuverlässig auf Ihr Konto. Eine Klasse Sache.
DHL Abholdienst, Transport
Irgendwie müssen die Pakete aus Ihrem Laden ja zum Kunden oder abgeholt werden. Die Abholung wird durch Fremdfirmen erledigt, die im Auftrag der POST/ DHL unterwegs sind. Hier gelten exakte Ladezeiten, die für Ihren Shop gelten. Die Abholzeiten sind nicht beeinflussbar und orientieren sich an der optimalen Strecke. Optimal sind Abholzeiten in Ihrem Laden ab 15:00 Uhr, weil dann die Pakete der Firmen am nächsten Tag beim Kunden sind. Gerade Firmenkunden (eBay Plus) müssen Bestellungen vom selben Tag bis 14:00 Uhr noch am selben Tag versenden. Wenn Sie schlechte Abholzeiten haben, machen andere DHL Vertriebspartner das Business.
DHL Betreuung durch den Außendienst
Den Außendienst von DHL, mit dem Sie den Vertrag gemacht haben, erreichen Sie immer telefonisch, sehen diesen eigentlich selten persönlich. Bis zur Vertragsunterzeichnung war es bei Kunden 2x und die Geschäftseröffnung verbringen Vertriebspartner auch in der Regel alleine. Ansonsten gibt es für Vertriebspartner ein kompetentes Callcenter, das versucht technische und inhaltliche Fragen zu klären. Mit Mystery Shopping sollten zudem Sie immer rechnen, weil man bei DHL ja auch die Qualität der Verkaufsstellen gewährleisten möchte. Das kann man dann nicht wirklich als Betreuung verstehen, wenn DHL Vertriebspartner in Folge abgemahnt werden und keine inhaltliche Diskussion darüber stattfindet. Wer zudem letztlich bei Krisenthemen für was zuständig ist, bleibt dem DHL Vertriebspartner bei der komplexen Matrix-Organisation leider verschlossen.
DHL Provisionsmodell
Das DHL Provisionsmodell ist wie bei den anderen Paketdiensten gleich. Je gescanntem Paket (Annahme) wird eine Provision bezahlt. Je verwahrtem und ausgegebenem Paket (Postfiliale-Service) wird eine höhere Provision bezahlt. Zudem gibt es % Provisionen auf die verkauften Handelswaren wie Briefmarken, Päckchenmarken und Paketmarken.
Achtung: Wenn Sie sich jetzt die Mühe machen hier hohe Provisionen zu erzielen und Kunden anzulocken, kommen Ihnen garantiert die Tränen, weil Sie ja Briefe und Pakete nicht wiegen können und weil Sie ja als Verkaufspunkt und DHL Paketshop keine Briefe annehmen dürfen. Wenn Sie also dann mal einen Großkunden akquiriert haben, der für ein paar 1.000 EUR im Monat einkauft, muss der selber zur Post gehen und die Briefe einschmeißen und zuhause wiegen und Sie bekommen eine kleine Provision - wer soll das verstehen?
DHL Break-Even-Berechnungen
- Als Verkaufspunkt hat man in der Regel ein bestehendes Einkommen aus dem eigentlichen Geschäftsmodell. Signifikante zusätzliche Provisionen sind nur möglich, wenn sich das Geschäftsmodell in Richtung DHL verschiebt, was zwangsläufig zu Umstellungen und neuen Prozessen und Aufgaben führt. Als Verkaufspunkt freut man sich daher über jeden Euro zusätzlichen Umsatz und der Fokus ist der Mehrwert für Kunden. Mehr ist nicht drinnen und das eigentliche Geschäftsmodell soll ja auch weiterlaufen.
- Als DHL Paketshop kann man unter Beibehaltung seines originären Business Modells mit geschicktem Agieren innerhalb von 12 Monaten 1.500 - 2000€ Provisionen erreichen. Manchmal sicher auch mehr. Damit ist ein Mitarbeiter 2-3h je Tag zusätzlich ausgelastet, Ihr Magazin ist ein bisschen voller und zusätzlicher Papierkram fällt an.
- Als Postfiliale im Einzelhandel kann man nur mit DHL/ Post Provisionen von 2.000 - 10.000€ glücklich werden oder mit einem bestehenden Business ordentlich dank DHL/ POST dazuverdienen, wenn man sein Business richtig organisiert.
DHL Erfahrungen
Erfolgreiche Partnermodelle existieren in verschiedenen Branchen und sind oft für beide Seiten ein Erfolg. Auch als Vertriebspartner von DHL investiert man Zeit und Geld in ein Geschäftsmodell und erwartet einen partnerschaftlichen Umgang, insbesondere die Einhaltung von Zusagen. Das, was wir in einem Mandanten-Projekt seitens DHL im Umgang mit einem Vertriebspartner erlebt haben, war dagegen unfassbar und möchten wir keinem anderen Vertriebspartner zumuten.
Flexible Partner-Modelle, um erfolgreiche Partner zu stärken gibt es anscheinend nicht. Inhaltliche Diskussionen und Schreiben werden nicht beantwortet, sondern der Vertrag gekündigt. Durchaus legal, aber macht man sowas mit einem erfolgreichen Vertriebspartner? Wir haben in diesem DHL Projekt auch erlebt, das willkürlich an starren Vorgaben festgehalten wird und anfängliche Zusagen nicht eingehalten werden. Das darüber hinaus Kunden mit dem Vertriebsmodell von DHL, Postfiliale, Postbank, Verkaufsstelle im Zweifel wenig anfangen können und Ihren Ärger beim Vertriebspartner abladen, stört den Konzern anscheinend bisher nicht. Man kann nur hoffen, dass es sich in unserem Kundenprojekt um einen Einzelfall gehandelt hat und DHL mit seinen Partnern prinzipiell partnerschaftlich umgeht.
Zusätzliche Umsätze mit Western Union
Eigentlich ein TOP Geschäftsmodell und netter Zusatzverdienst, weil man ja eh im Laden steht und eine Kasse hat. Die Einzahlung/ Auszahlung ist problemlos in 3-5 Minuten erledigt und je Transaktion bleiben ein paar EURO hängen. Alles läuft über einen vorhandenen Internet Zugang. Werbemittel, Formulare etc. kosten den Vertriebspartner kein Geld. Es sind also keine zusätzlichen Investitionen und laufenden Gebühren notwendig. Monatlich kann der Western Union Provisionsumsatz schnell bis zu 300€ ausmachen - gerne auch mal mehr, es hängt halt davon ab wie viele der Ziel-Kunden in der Region wohnen. Dafür werden dann aber auch 20.000 in der Kasse bewegt. Es gibt natürlich auch Schattenseiten:
- Spam/ Betrüger Anrufe (Ihre Telefonnummer ist publiziert)
- Überwiegend Personenverkehr, die Geld an Verwandte in Tunesien,
Algerien, Marokko, Westsahara, Syrien, Libyen, Mauretanien, Ukraine,
Russland, Moldawien, Slowenien etc. senden - Immer täglich 2.000 - 3.000€ Kassenbestand für Auszahlungen verfügbar
halten, da man ja auch hier Provisionen bekommt (Versicherungsthema,
Überfallrisiko) - Jeden Tag zur Bank laufen und die Einzahlungen einzahlen, weil schnell von
Western Union abgebucht wird - Der Mitarbeiter ist einfach 3-5 Minuten blockiert, paralleles Arbeiten
unmöglich, da man sich konzentrieren muss - Spezielles Equipment erforderlich (21 Zoll Monitor Hochformat, PC/ Laptop)
für entspanntes Arbeiten
Interessant war bei unserem Mandanten, das die POST vor Ort als Western Union Partner die Kunden zu meinem Mandanten geschickt hat. Der Post schien das Business anscheinend nicht zu schmecken. Fazit: wenn man die Rahmenbedingungen kennt und damit zurechtkommt, ist das schnelles Geld. Ausgenommen positiv war für unseren Mandanten auch die TOP Betreuung durch Western Union.
Zusätzliche Umsätze mit Lotto
DHL und Western Union nimmt von Vertriebspartnern keine Startgebühren und monatlichen Gebühren. Beim Lotto schon. Ein Internetanschluss reicht hier nicht aus, sondern es wird ein spezieller Telekom Anschluss gelegt, den natürlich der Vertriebspartner mit ca. 40€ im Monat bezahlt. Auch werden im Wochen-Rhythmus die Spielscheine/ Plakate etc. geliefert und die Gewinnerscheine abgeholt. Dieser Abholservice kostet jeden Monat nochmal 40€. Also 80€ Grundkosten ohne eine müde Mark Umsatz.
Zusätzliche Investitionen in einen Lottoschrank von bis zu 1.000€ können anfallen (optional). Werbemittel und operativ notwendiges Material ist GRATIS. Schulungen (ab 150€ pro Person) sind kostenpflichtig und verpflichtend für jeden Terminalbenutzer. Auch muss man die Lose quasi vorfinanzieren auch wenn man 4 Wochen Zeit zum Abverkauf hat. Bei 6-8 Lostrommeln sind das 1.500€ und mehr, die abverkauft werden müssen. Angebrochene Lospakete werden nicht zurückgenommen, also rubbeln Sie im Extremfall bei Nichtverkauf (Weihnachtslose) selber. Die Zusammenarbeit mit Lotto gestaltet sich dagegen absolut partnerschaftlich. Man wird vom Betreuer regelmäßig besucht und es wird versucht gemeinsam das Geschäft zu entwickeln. Absolut TOP.
Je nach Region und Einzugsgebiet sind 300 - 1.500€ zusätzlicher Umsatz je Monat möglich. Dann hat man aber auch bis zu 500 Kunden im Laden stehen. Natürlich ist ein Lottoschein schnell erledigt, aber bei einem Lottoumsatz von teilweise 2-20€ je Lottospieler reden wir hier über Kleinst-Provisionen. Da macht es einfach die Menge. Aber je mehr Lotto Scheine Sie erledigen, umso weniger Zeit haben Sie für Ihr Kern Business. Da macht DHL Scannen von Paketen deutlich mehr Spaß. Lottokunden waren aus der Erfahrung in den Projekten auch nicht unbedingt DHL Paket Kunden also ergibt sich selten ein positiver Effekt. Schwierig auch, dass für Lotto quasi nicht geworben werden darf und damit die Akquise von neuen Kunden extrem schwierig ist. Aber alle Lottospieler haben einen tollen Galgenhumor und man bekommt zahlreiche neue Freunde weiß unser Mandant zu berichten. Aus unserer Sichtweise muss der Einstieg ins Lottobusiness genau geplant werden, damit das ein Erfolg wird.
Zusätzliche Umsätze mit Zeitschriften
Zeitschriften sind immer gut, da es täglich und wöchentlich was Neues zu Lesen gibt. Und alle Zeitschriften gibt es auf Kommission für den Vertriebspartner. Dumm ist nur, dass Sie quasi täglich Zeitschriften tauschen müssen und jeden Abend eine Kiste vor die Tür mit nicht verkauften Zeitschriften stellen. Wenn Sie das vergessen, dann bezahlen Sie die Zeitschriften aus der eigenen Tasche. Unseren Kunden hat das bereits nach 3 Monaten genervt und den Vertrag wieder aufgelöst. Die Anzahl der verkauften Zeitschriften muss zudem bei den Provisionen schon gigantisch sein, um hier wie bei Lotto, DHL oder Western Union Geld zu verdienen. Auch ist das Internet ein großer Konkurrent und immer weniger Leute lesen wirklich Papier.
Zusätzliche Umsätze mit Zigaretten, Tabakwaren
Davon haben wir im Kundenprojekt wegen der Grenznähe zu Polen die Finger gelassen. Mit Liquids haben wir einen Test gemacht, der aber eher auch mittelmäßig gelaufen ist trotz hoher Marge von 150%. Hier kann es sein, dass in anderen Regionen in Deutschland das Tabakwaren Business besser läuft. Aufgrund der Restriktionen schwierig.
HERMES Paketshop Provision, Verdienst
Hier gilt ähnliches wie bei DHL. Sie erhalten je verkauftem Paketschein, Karton und jedem gescannten Paket etc. eine Provision auf ähnlichem Niveau wie DHL. Hermes hat nur einen deutlich kleineren Marktanteil als DHL, also kann man auch nur ein deutlich kleineres Volumen erwarten. Wesentliche Unterschiede zu DHL sind:
- Tägliche Abrechnung der Einnahmen/ Provisionen
- Verkauf von Paketmarken, Hermes Kartons
DPD Paketshop Partner Provision, Verdienst
Hier gilt ähnliches wie bei DHL und Hermes. Sie erhalten je verkauftem Paketschein und jedem gescannten Paket etc. eine Provision auf ähnlichem Niveau wie DHL und Hermes. DPD ist aber aufgrund der TOP Preise im Bereich bis 3kg für Firmenkunden sehr interessant. Man hat prinzipiell weniger Privatkunden, kann aber Firmenkundnen mit vielen kleinen Paketen aufbauen.
Resümee Paketshop Businessplan
Wir glauben, dass sich der Paketmarkt weiterhin dynamisch entwickeln wird. Das bedeutet zahlreiche neue Markchancen und neue Business Modelle, da die Ansprüche der Kunden an Versand und Zustellung (innerhalb von 3h, an einen bestimmten Ort) weiter steigen werden. Dabei wollen die Kunden just in time über den Standort Ihres Pakets informiert sein, was einen hohen Anspruch an die Technologie und Verzahnung bedeutet. Da Retourequoten von bis zu 40% keine Seltenheit sind, muss die Ware auch wieder bequem zurück transportiert werden. Haustürzustellung und alternative Zustellmethoden (Drohne) sind bereits in der Prüfphase. Wichtig wird es für Transportdienstleister und Shopbetreiber daher werden, rechtzeitig in neue Technologien zu investieren.
Mit einem Paketshop von Hermes, DHL, DPD, UPS etc. ist man ein wichtiger Anlaufpunkt in der Region (500-1.000m Umkreis). Davon alleine kann man als Unternehmer selten leben und ist wie im Franchise darauf angewiesen, dass man die Lizenz behält oder sich die Vertriebsmodelle nicht kurzfristig ändern. Je nach Marktgegebenheit ist es aber möglich lukrative Geschäftsmodelle für einen Businessplan Paketshop zu entwickeln.
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